In diesem Artikel möchte ich einmal meine Top 10 Fehler beim Nischenseiten-Marketing aufzählen und einen Einblick darauf geben, warum ich damit einigen Einsteigern helfen möchte.
Ich kann mich noch gut an die Zeit um 2002 erinnern. Es war die Morgendämmerung des Modems. Dialer und händischen Programmierens. Ich programmierte während meiner IT-Ausbildung meine ersten Internetseiten. In dieser Zeit gab es Nischen wie Sand am Meer. Über Selfhtml lernte ich die ersten Tags auswendig und hackte sie stundenlang mühevoll in den Editor. Photoshop gab es in meiner Welt damals noch nicht und meine Grafiken für Buttons erstellte ich mit Paint (Das ist wie mit Legosteinen auf einem Bildschirm zu spielen). Ein wenig später eignete ich mir Flash an und merkte sehr schnell, dass die Animationen zwar cool aussahen, die Seiten aber nur sehr schlecht über die Suchmaschinen zu finden waren. Also wieder back to the roots. Ach ja… das waren noch Zeiten. Geld verdiente ich mit diesen Seiten damals nicht, kein Amazon, kein Adsense und zusätzlich keine betriebswirtschaftliche Kenne, wie man aus solchen Seiten Kapital schlagen konnte. Die eigene Website wurde nach Außen eher als „Digitale Visitenkarte“ genutzt. Social Media bestand damals aus Angelfire, Beloy und Myspace.
Ja, aus dieser Zeit komme ich. Da war der erste eigene Laptop ein Statusgegenstand und ich brauchte immer wieder eine neue Computermaus, da die Kugel-Mäuse aus irgendeinem, nicht näher differenzierten Grunde nach einiger Zeit an die Wand neben dem PC flogen. Die Optische-Maus-Generation, kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Nerven die Bedienung einer Kugel-Maus kosten kann, wenn sich der Mauszeiger auf Grund von Staubflusen nicht in die gewünschte Richtung bewegt.
Seit dieser Zeit ist viel passiert und ich zog mir immer mehr Wissen über das Thema Vermarktung von Websites rein. Es ging damals um Taschengeld-Beträge, doch auch die wollten verdient werden. 2010 entdeckte ich WordPress und war begeistert. Damit kann ja wirklich jeder super schnell eine Seite erstellen. Ich zog www.maenner-verstehen.com auf und betrieb damit eine der ersten Nischenseiten zum Thema. Die Seite rankte ganz gut, doch ich hatte keinerlei Monetarisierung gestartet. Plan war es ein eBook darüber zu veröffentlichen und dieses innerhalb der Zielgruppe zu verkaufen. Damals waren die Worte Autoresponder und Emailmarketing noch Böhmische Dörfer für mich. Leider war auch das Thema Backup ein viel zu leichtfertig behandeltes, sodass ich mir Anfang 2012 in meinem FTP-Programm ein Eigentor schoss und mein komplettes Verzeichnis ins Jenseits beförderte. Womit wir bei Fehler Nummer 1 wären: Kein aktuelles Backup am Start haben. Wie frisch ist Dein Backup? Weiter gehts…auf den Schock machte ich erstmal Urlaub und konzentrierte mich darauf mich auf die Offline-Welt, bevor es einen Neustart gab und dieser runterfüttert von Vertriebsbüchern meine persönliche Ära des Affiliate-Marketing einläutete.
Zu meinem Glück lernte ich damals einen 22 jährigen kennen, der mit einem Audi A7 durch die Gegend fuhr und meine Aufmerksamkeit erregte. Selbst hackte ich auf einem alten Opel Corsa herum und dachte er fährt Pappas Auto. Ein wenig später erklärte er mir in entspannter Atmosphäre, dass er den Brenner unten auf der Straße Bar bezahlt von einem älteren Herrn eines Vorstandes bar für 56.000€ abgekauft hat. Ich war solange Skeptisch und durchlöcherte Ihn mit Fragen, bis er mich in sein Adsense-Konto schauen ließ und ich tägliche Beträge von 2.700€ – 3.000€ am Tag sah. Über 2 Millionen Besucher am Tag generierte der Fuchs. Mit diesem Hintergrundwissen, zog ich mich zurück und begab mich wieder an die Tastatur. Von diesem Tag an konzentrierte ich mich wieder auf neue Experimente, lernte Android-Programmierung und suchte mir immer wieder Traffic-Quellen. Eine wirklich wilde Zeit und 2012 konnte ich mich komplett vom Nischenseiten-Marketing selbstständig machen und davon leben.
Das Amazon-Partnerprogramm galt unter Freunden damals als Insidertipp und wenige Blogger nutzten diese Einkommensquelle. Heut zu Tage fliegen einem die tracking_id´s sogar im Facebook-Newsfeed entgegen ohne, dass eine Website dahinter steht. Weil es so simpel ist. Klar, das ist jetzt eine ganz schön lange Vorgeschichte, doch manchmal kommt eben auch der Blogger durch…:) Die rot-Strukturierten Typen haben den Teil eh überscrollt und direkt die Liste angepeilt. Also alles easy.
Fehler Nummer 2:
In diesem Fall geht es um ein Verhalten, welches ich aus strategischer Sicht nicht nachempfinden kann und dennoch immer wieder entdecke. Was macht für mich eine interessante Online-Nische aus?
Hat man eine mögliche Nische für sich entdeckt investiert man Zeit für einen Background-Check und schaut sich über unterschiedlichste Tools den Markt an. Auf einfachster Ebene zum Beispiel über – Wettbewerb checken.
Worum geht es mir jetzt genau?
Die Grundtendenz beim Nischenseiten-Marketing besteht für einige darin eine Nische zu finden, diese zu projektieren und dann wenn sie läuft, pflegt man sie immer mal wieder, um den Traffic konstant zu halten. Läuft das Teil stabil, wird der Markt erneut nach weiteren Nischen durchforstet. In diesem Fall ist man immer wieder auf der Suche nach „der Nische“. Hey, so geht es nicht nur Dir. Es gibt mittlerweile Tausende dort draußen, die ihren Lebensunterhalt davon bestreiten und auf Grund steigenden Wettbewerbes Traffic und damit Geld verlieren. Je nachdem auf welchem Level man unterwegs ist, können die Ausschläge auf dem Konto variieren. Hat man jetzt seine Nische gefunden und ein Projekt aufgebaut, wen sollte man darauf aufmerksam machen, dass man über Produktkäufe auf dieser Seite ein Bedürfnis stillt? Richtig, die Zielgruppe und vielleicht noch Joint-Venture Partner. Dennoch sehe ich immer wieder in Foren und Gruppen für Nischenmarketer Posts in denen jemand seine Nischenseite vorstellt und auch noch dazu schreibt, dass sie gut läuft. WTF… Da kann man mit dem passenden Budget in der Hinterhand doch nur DANKE sagen. Fehler Nummer 2: Bewerbe Deine Nische bei der Konkurrenz. Vielleicht sind ja nur so wenige aktive Nutzer in einer Nischenseiten-Gruppe auf FB unterwegs, weil es für die anderen ein Ideenbecken für Tipps und interessante Nischen ist.
Fehler Nummer 3:
Hier geht es um eine Taktik, die ich selbst gerne verwende. Wer kennt den Satz: „Drum prüfe, was sich ewig bindet.“
Uii, wie bekommt man jetzt den Schlenker zurück…Bevor man eine Nischenseite aufzieht empfehle ich ein Vorspiel. Selbst wenn das Suchvolumen noch so hoch ist und wenig Wettbewerb herrscht, kann es passieren, dass sich ein Produkt einfach nicht verkauft. Hat man jetzt auf das Vorspiel verzichtet und einen großen Teil an Ressourcen investiert, wäre es sehr schade einen Rohrkrepierer an den Start gebracht zu haben. Aus diesem Grund empfehle ich als Vorspiel einen kleinen Test zu machen (ich verwende extra mal keine Anglizismen). Nischenseite erstmal auf kleiner Flamme aufbereiten und dann qualifizierten Traffic drauf lenken. Sind die Messwerte ausreichend, kann man mehr investieren. Ansonsten Next. Fehler Nummer 3: Ohne Messwerte „all in“ gehen und eine Seite extrem aufwendig projektieren.
Fehler Nummer 4:
Wenn man sich nicht gerade als NON-PROFIT-GURU etablieren möchte, sondern eine Nischenseite als Einnahmequelle sieht, sollte man sich folgenden Satz auf der Zunge zergehen lassen. „Es gibt Seiten die sehen aus wie der letzte Haufen, doch genug Leute kaufen!“ Sicherlich spielt die Aufmachung einer Seite eine gewisse Rolle, doch der entscheidende Aspekt sind immer noch die Verkaufszahlen. Fehler 4: Die Projektierung zu einem teuren (mit teuer meine ich vorallem Lebenszeit!) Designwettbewerb entarten lassen.
Wenn Ihr diese Fehler vermeidet, seid Ihr schonmal auf einem guten Pfad unterwegs. Der ein oder andere hat beim Lesen wahrscheinlich nur einen KOAN gelöst. (Wie klingt das Klatschen einer Hand?) Doch genau dafür habe ich auf dem Blog die Kommentarfunktion aktiviert. Es gibt noch eine Reihe weiterer Fehler, die man vermeiden sollte und ich bin gespannt, welche den Profis unter Euch besonders wichtig sind.
Welche Fehler sollte man ebenfalls vermeiden, schreib Deine Meinung in die Kommentare!