Da checkt man seine E-Mails und findet plötzlich eine Kooperationsanfrage im Postfach. Ein Unternehmen fragt an, ob Du Interesse daran hast, auf dem eigenen Blog einen gesponserten Artikel (Sponsored Post) zu veröffentlichen. Die Freude ist groß und das Geld kannst Du sicherlich auch gut gebrauchen. Doch wie viel verlangt Du jetzt für einen solchen Post? Wie hoch ist Dein Sponsored Post Preis und wie bestimmst oder verhandelst Du ihn? Hier findest Du ein paar Infos, die Dir bei der Preisfindung und der nachfolgenden Verhandlung helfen werden.
Wenn Du eine weitere Anregung oder Feedback hast, dann freuen wir uns auf Deinen Kommentar unter dem Beitrag.
Bevor wir uns der Preisgestaltung widmen, ist es wichtig die unterschiedlichen Formen für gesponserte Posts, einmal genauer zu beleuchten.
Ein Sponsored-Post ist ein Beitrag welcher für ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung wirbt und über Deinen Blog veröffentlicht wird. Dafür erhältst Du von dem Unternehmen Zuwendungen in Form von Geld, Traffic (Sollte nicht unterschätzt werden! Ein Link in einem 100.000er Newsletter kann es auf dem Blog schon ordentlich rauschen lassen!) oder sogenannten Geldwerten Vorteilen, wie Beispielsweise Produkte, welche Du behalten darfst. Deine Reichweite und Deine Glaubwürdigkeit innerhalb Deiner Leserschaft, sowie der Pagerank Deines Projektes (gesetzte do-follow Backlinks) sind die Hauptmotivationen für ein Unternehmen mit Dir zusammen zu arbeiten. Das Ziel des Unternehmens besteht darin mit Hilfe Deiner Arbeit, den eigenen Umsatz zu steigern.
Je nachdem auf welche Vorgehensweise man sich für einen gesponserten Post einigt, verändert sich auch der entsprechende Aufwand für Dich als Promoter.
Option 1:
In der ersten Version wird Dir vorgeschlagen, dass Du selbst einen Artikel verfasst. Du recherchierst Informationen zu dem jeweiligen Thema, testest, machst Fotos und/oder Videos, schreibst den Text, optimierst Ihn für ein gutes Ranking in den Suchergebnissen, korrigierst und formatierst diesen. Kurz: Die Arbeit bleibt voll und ganz an Dir hängen.
Option 2:
Hierbei stellt Dir der Auftraggeber einen Text und g.g.F. Medien wie Fotos und Videos. Diesen Text musst Du dann erst gegenlesen, formatieren und oft sogar noch das SEO übernehmen. Du hast zwar weniger Arbeit als bei Option 1, allerdings nehmen diese Schritte auch Zeit in Anspruch. Deine Zeit!
An dieser Stelle machen einige Einsteiger den Fehler, dass sie einem Deal ohne Übersicht zusagen und sich erst dann Gedanken darüber machen, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um ein starkes Ergebnis zu erreichen. Daher solltest Du Dir vorab ein konkretes Bild machen, welche Aufgaben von Dir auszuführen sind.
Folgende Fragen solltest Du VOR einer Verhandlung stellen:
Da Du den Aufwand Deiner Aktivität durch die oben gestellten Fragen grob einschätzen kannst, kommen wir zu einer beliebten Berechnungsmöglichkeit.
Zeit gegen Geld: Die Stundenlohnformel
Diese Berechnungsform ist sehr einfach gestaltet. Hierbei multiplizierst Du die benötigte Zeit für alle, von Dir zu leistenden, Arbeitsschritte mit Deinem persönlichen Stundensatz. Achte dabei auf jeden noch so kleinen Zeitfresser. Selbst einen vorgegebenen Text für den Blogbeitrag zu formatieren kostet Zeit. Produktfotos zu machen und diese nachzubearbeiten kann zwar Spaß machen, doch auch diese Zeit zählt mit in die Rechnung. Halte Dir immer vor Augen, Kleinvieh macht auch Mist! Selbst das Lesen und Beantworten der E-Mails oder Telefonate mit dem Auftraggeber, kosten Dich Zeit. Mache Dir diese Zeiträuber bewusst!
Stundensätze liegen je nach Bekanntheitsgrad des Blogs (Reichweite) und persönlichem Selbstbewusstsein zwischen 20€, 60€ – 250€ pro Stunde und noch wesentlich drüber.
Schreibst Du beispielsweise einen Artikel mit 1.000 Worten und brauchst bis zum Setzen des endgültigen Schlusspunktes, unter Einbeziehung aller Arbeitsschritte, zwischen 3 – 10 Stunden, kommen wir bei einem durchschnittlichen Brutto-Stundensatz von 60€ auf einen Betrag von 180€ – 600€.
Sobald Du nach einiger Zeit mehr Erfahrung im Bezug auf den Arbeitsaufwand gesammelt hast, kannst Du zwar auch Festpreise anbieten, nimmst Dir damit aber eine wichtige Chance für eine gute und höhere Verhandlungssumme.
Biete keinen gesponserten Artikel unter 100€ an, es sei denn Du bekommst ein Produkt (geldwerter Vorteil) kostenlos dazu, für das es sich wirklich lohnt! Ansonsten funktioniert Ausbeutung nur, weil es Menschen gibt, die sich ausbeuten lassen. Du gehörst NICHT dazu!
Seitenaufrufe pro Monat:
Hierbei machst Du den Preis für einen gesponserten Post von der Höhe Deiner monatlichen Seitenaufrufe abhängig.
So Freund der Sonne, jetzt kommen wir zu dem Punkt an dem der Frosch die Locken hat! In dieser Phase werden die meisten Fehler gemacht und Verluste kalkuliert. Jetzt geht es um Deine Euronen und die Frage, wie locker Deine Knete im nächsten Monat sitzt. Diese Tipps sollen Dir dabei helfen, Deinen Preis hochzuschrauben. Ganz wichtig ist dabei die passende Denke.
Anders als man es erwartet, ist die Preisvorstellung nicht immer mit der Qualität eines Beitrages gleichzusetzen.
Beispiel:
Es gibt Leute dort draußen, die schreiben himmlische Texte und verscherbeln sie für einen Appel und ein Ei, während Andere hauptsächlich Worthülsen aneinander hängen, um die geforderte Wortanzahl zu erreichen, dafür einen horrenden Preis verlangen und…man lese und staune, diesen Preis sogar extrem oft gezahlt bekommen. Sicherlich gibt es auch unglaublich viele, sehr gut austarierte Preis-Leistungs-Beispiele, doch interessant ist es doch sicherlich, die folgende Frage genauer zu beleuchten.
Gerade Einsteiger freuen sich oft, wenn sie eine Anfrage von einem Unternehmen bekommen, sind im Freudentaumel („Juhuu, da bietet mir jemand Geld!“) und nehmen zu oft gleich das erste Angebot an („Ich sage lieber schnell zu, nicht, dass das Angebot zurück gezogen wird…“). Das ist dann der Verhandlungfehler Nummer 1.
Deine Position:
Wenn sich schon jemand die Mühe macht, Dich anzuschreiben, dann hast Du etwas, dass er gebrauchen kann. Mache Dir klar, die Person will also was von Dir!
Die Position des Anbieters:
Auf der anderen Seite des Tisches sitzt jemand, der entweder von einem Auftraggeber dafür bezahlt wird, die Kosten so gering wie möglich zu halten oder selbst der Auftraggeber ist. Einige der Jungs müssen ein bestimmtes Soll (Anzahl Kooperationen pro Monat) erfüllen. Der Zeitdruck ist somit auf Ihrer Seite, nicht auf Deiner!
Ein beliebter „Geiermove“ besteht jetzt darin, dem Blogger zuerst einmal Honig um den Mund zu schmieren. „Dein Blog ist uns besonders positiv aufgefallen…“ und so weiter uns so fort. Das Tropft schon manchmal aus dem USB-Schlitz des Laptops heraus, wenn ich mir einige Emails durchlese. Im nächsten Schritt wird dann ein Angebot gemacht, dass es in sich hat.
Oh, das hört sich an, als wenn Du man sich vom Olymp, mühevoll zu Dir ins Tal abseilt und Du Gott auf Knien danken darfst, dass sie Dir und nicht irgendeinem anderen Doofen, dieses Angebot machen.
Die Arbeit, der Schweiß und die zahllosen Nächte in denen Du Dir Gedanken über Deine Inhalte gemacht und diese in Textform gebracht hast, werden mit Füßen getreten!
In solch einem Fall gibt es 2 Möglichkeiten:
Beispiel zur Möglichkeit Nummer 2 (einfach kopieren, abändern und raus schicken!):
Unter uns Pastorentöchtern gesagt:
Gerade in der Werbung werden knackige Budgets raus gehauen, um Umsatzziele zu erreichen. Ein Unternehmen, setzt die Kosten eh steuerlich ab. Schnapp´ Dir Dein Stück vom Kuchen!
So kann sich eine Preisvorstellung darstellen:
Mit einem Pokerface, gibt der Anbieter nun einen vieeel zu niedrigen Preis an und wartet ab. Nehme nie sofort das erste Angebot an, damit Outest Du Dich ohne vorherigen Kontakt, sofort als Einsteiger und es kann sogar versucht werden, den Preis weiter zu drücken.
Vor allem im Festpreisland Deutschland werden Preise zu schnell akzeptiert, anstatt sie einfach mal nach zu verhandeln und mehr für sich heraus zu schlagen.
Entweder erhöhst Du das Angebot oder forderst beispielsweise ein zusätzliches Geschenk. Du wirst überrascht sein, wie viel Mehrwert Dir dieses kleine Nachverhandeln im Leben noch bescheren wird. In unserem Team haben wir uns teilweise den Spaß gemacht, maßlose Gegenangebote zu äußern und uns immer wieder gewundert, wie oft diese ohne zu zucken angenommen wurden.
Besonders wichtig bei hohen Preisen:
Eines sollte im Bereich der Preisverhandlungen ebenfalls noch gesagt sein.
Mal angenommen Du hast eine Reichweite von 300.000 Seitenaufrufen pro Monat, so ergibt sich daraus skaliert eine Preisvorstellung von 3.000€ für einen Sponsored Post. Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, wenn Euch jemand eine Anfrage geschickt hat. Entweder hatte die Person keine Ahnung von Eurer Reichweite und wollte einfach mal anfragen oder es wurde sehr genau recherchiert und Euer Blog bietet eine extrem hohe Relevanz für eine Marketingkampagne. Relevanz ist hierbei das Zauberwort! Bist Du in Deiner Nische ein Influencer? Je höher die Summe für einen angesetzten Post ist, desto härter wird auch verhandelt und versucht den Preis zu drücken. Ihr könnt sicher sein, dass Ihr es ab einer bestimmten Größenordnung, nicht mehr mit einem Hausmeister zu tun bekommt, der mal eben ein Angebot raus schickt, sondern mit echten Verhandlungsprofis, die ganz genau wissen, welche verkaufspsychologischen Knöpfe sie bei einem Blogger drücken müssen, damit dieser seine Preisvorstellung als Luftschloss abtut. Flinch, Druck aufbauen, Bluff und Pokerface sind dabei dann absolute Basics.
Einige Antworten könnten beispielsweise folgendermaßen ausfallen:
„Oh sorry, so viel Euros werden in dem Bereich schon lange nicht mehr gezahlt, diese Zeiten sind vorbei.“
„Das tut mir leid, dann werden wir wohl dem anderen Blogger zusagen müssen.“
„Bei den Preis könnten wir ja gleich Fernsehwerbung schalten.“
Auf solche und ähnliche Antworten sollte man dann sehr gut vorbereitet sein, um seine Position zu festigen. Je mehr Zeit Dein Gegenüber in die Diskussion investiert, desto wichtiger scheint Dein Blog für Ihn zu sein.
Wie hättest Du beispielsweise auf den Kick mit der Fernsehwerbung reagiert? Hättest Du passende Antworten parat gehabt? Wie oft hast Du solche Szenarien durchgespielt?
Nachteil Fernsehwerbung:
Extreme Streuverluste (Gießkannenprinzip). Dabei landet ein Großteil der Werbung bei Menschen, die sich nicht einmal im geringsten für das beworbene Themengebiet interessieren. Ein Jäger schießt einfach mal in die Luft und hofft, dass er vielleicht eine Fluggans erwischt…
Vorteil Blogpost:
Blogposts dagegen sind vergleichbar mit dem Rosinenpicken aus einem Kuchen. Die Zielgruppe ist im besten Fall bereits optimal gefiltert und es werden dadurch Menschen erreicht, die sich für genau das Thema interessieren. Entweder kann ein Bedarf gedeckt oder geweckt werden. Zudem hat man eine messerscharfe Messbarkeit.
Jeder kann es lernen, wenn er in sich investiert!
Im nächsten Absatz gehen wir auf ein paar wichtige Punkte ein, die wir in jede Vereinbarung mit einfließen lassen, damit es später keine Gespräche gibt.
Die vorgestellten Punkte sollen Dir einen Überblick geben, wie wir selbst einen gesponserten Post definieren und welche Bedingungen wir daran knüpfen. Du darfst Dir gerne einige Parts kopieren, doch da wir keine Juristen sind, empfehlen wir die Formulierungen von ebendiesem auf Rechtswirksamkeit prüfen zu lassen. Bisher sind wir jedoch gut mit den folgenden Worten gefahren.
Zitat:
Werbung muss als solche klar erkennbar und vom übrigen Inhalt der Angebote eindeutig getrennt sein. In der Werbung dürfen keine unterschwelligen Techniken eingesetzt werden.
Wir Kennzeichnen gesponserte Artikel direkt unter der Überschrift mit: „Dieser Artikel ist Werbung“ und gut ist.
Wir sind gespannt auf Dein Feedback in den Kommentaren.